
Produktionserweiterung am Standort Bamberg
13.03.2025
Ein neues Kapitel für die Isolierglasproduktion
Mit der Inbetriebnahme einer neuen, hochmodernen Fertigungslinie stellt sich das SAINT-GOBAIN Isolierglas-Center am Standort Bamberg zu seinem 75. Jubiläum für die Zukunft auf. Mit dieser Investition optimieren wir unsere Produktionsprozesse und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit. Automatisierung, Energieeffizienz, Qualität und digitale Prozesssteuerung stehen im Zentrum dieser Neuausrichtung. Die neue Linie entlastet nicht nur die Mitarbeitenden von schwerer körperlicher Arbeit, sondern verbessert auch die Qualität der Endprodukte und sorgt für eine noch zuverlässigere Lieferperformance.
Technologische Neuheiten für mehr Effizienz
Die neue Fertigungslinie in Bamberg mit einer Gesamtlänge von 110 Metern und einer Breite von 35 Metern zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus. Besonders das neue Sortiersystem bringt wesentliche Verbesserungen. Es organisiert eingelastete Aufträge intelligent, hält unterschiedliche Glasarten zusammen und speist die Isolierglaslinie automatisch mit den benötigten Glaszuschnitten. Diese optimierte Steuerung sorgt nicht nur für eine effizientere Produktion, sondern erhöht auch die Liefertreue und minimiert Qualitätsmängel. „Je weniger Glas händisch bewegt werden muss, desto besser ist es für die Qualität. Gleichzeitig erleichtern wir unseren Mitarbeitenden die Arbeit erheblich“, betont Betriebsleiter Jürgen Ogurek. „Die körperliche Belastung wird reduziert, und unsere Teams können sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.“
„Wir wollten nicht nur unsere Produktionsmenge steigern, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt Geschäftsführer Guido Plum. „Die neue Fertigungslinie ermöglicht uns, Prozesse zu automatisieren, die Qualität zu erhöhen und gleichzeitig unsere Mitarbeitenden zu entlasten.“
Neben der verbesserten Prozesssteuerung konnte auch die Produktionskapazität erheblich gesteigert werden. Mit der neuen Anlage kann das SAINT-GOBAIN Isolierglas-Center zusätzlich bis zu 300.000 Quadratmeter Isolierglas pro Jahr fertigen – ein wichtiger Schritt, um eine steigende Nachfrage auf dem Markt zu bedienen. Ein weiterer Vorteil der neuen Anlage ist die automatisierte Setzung der Abstandhalter-Rahmen.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Ein Projekt dieser Größenordnung bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Innerhalb der SAINT-GOBAIN Gruppe gibt es viele innovative Projekte, die um Investitionsmittel konkurrieren. Hinzu kam die technische Komplexität der Umsetzung. Vier verschiedene Zulieferfirmen waren an der Installation der neuen Produktionslinie beteiligt, was eine präzise Koordination erforderte. Besonders die Integration der übergeordneten Software stellte eine Herausforderung dar, da sie sicherstellen musste, dass sämtliche Maschinen nahtlos zusammenarbeiten. „Die Abstimmung zwischen den verschiedenen Partnern war essenziell“, erläutert Ogurek. „Es war nicht nur eine Frage der mechanischen Installation, sondern vor allem der perfekten Einbindung der Softwarelösungen. Jetzt, nach der Inbetriebnahme, arbeiten wir an der Feinjustierung, um das Maximum aus der neuen Technologie herauszuholen.“ Auch das Changemanagement spielte eine große Rolle. Automatisierte Prozesse erfordern ein Umdenken bei den Mitarbeitenden, was umfassende Schulungen notwendig machte. Die Einführung neuer Technologien bedeutet immer eine Umstellung, doch langfristig werden die Arbeitsschritte effizienter und weniger fehleranfällig.
Produkte
Auf der neuen Anlage werden sowohl Floatglas als auch Sicherheitsglas verarbeitet – die Basis für sämtliche Isolierglas-Produkte im Portfolio. Ein Highlight ist auch die Produktion des CO2-reduzierten Basisglas ORAÉ. Durch die Verwendung von recyceltem Glas (64 Prozent gemäß ISO 14021:1999) und dem Einsatz erneuerbarer Energien ist der CO2-Fußabdruck erheblich gesenkt – 42 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Glas. Die hervorragende Umweltbilanz von ORAÉ ist durch eine EPD bestätigt, eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung in der aktuellen Version
4.0 liegt außerdem vor. ORAÉ setzt neue Maßstäbe für umweltfreundliches Bauen mit Glas. Zudem soll zukünftig ein verstärkter Fokus auf die Produktion von Leichtglas gelegt werden. Dieses findet Einsatz in den Produktreihen CLIMATOP® Light und CLIMATOP® Extra Light. Diese speziellen Isoliergläser zeichnen sich durch eine reduzierte Glasdicke von zwei bis drei Millimeter aus, was zu einer erheblichen Gewichtsreduktion von bis zu 33 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Dreifach-Isoliergläsern führt. Trotz des geringeren Gewichts erfüllen sie alle gängigen bauphysikalischen Anforderungen, einschließlich hoher Wärmedämmung mit Ug-Werten von 0,5 bis 0,7 Watt pro Quadratmeter Kelvin.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Die neue Produktionslinie in Bamberg ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigere Glasproduktion. Durch optimierte Prozesse konnte der Glasverschnitt signifikant reduziert werden, was natürlich auch zur Nachhaltigkeit beiträgt. Ein weiteres zentrales Element ist die Energieversorgung. Der Standort Bamberg setzt konsequent auf 100 Prozent Grünstrom aus TÜVzertifizierten europäischen Wasserkraftanlagen, wodurch die CO2-Bilanz der Produktion erheblich verbessert wird. „Wir setzen auf erneuerbare Energien, weil wir als Unternehmen eine klare Verantwortung gegenüber der Umwelt haben“, betont Guido Plum. „Gleichzeitig prüfen wir Möglichkeiten zur Nutzung von Solarenergie für unsere Eigenversorgung, um noch nachhaltiger zu wirtschaften.“ Parallel dazu arbeitet die SAINT-GOBAIN Gruppe intensiv an der Entwicklung neuer, energieeffizienter Technologien für die Glasherstellung. Besonders im Bereich der Floatglas- Produktion werden innovative Lösungen erforscht, um den Energieverbrauch weiter zu senken und alternative Energieträger zu nutzen.
Digitalisierung als Schlüssel zur Produktionsoptimierung
Neben der Automatisierung spielt auch die Digitalisierung eine entscheidende Rolle in der neuen Fertigungslinie. Produktionsprozesse werden nun in Echtzeit überwacht, und ein intelligentes Softwaresystem analysiert sämtliche relevanten Parameter. „Nur was wir messen, können wir auch verbessern“, sagt Ogurek. „Wir haben daher gezielt in digitale Lösungen investiert, die uns helfen, unsere Abläufe kontinuierlich zu optimieren. Die Echtzeit-Daten ermöglichen es uns, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und die Qualität auf höchstem Niveau zu halten.“
Blick in die Zukunft
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der neuen Fertigungslinie liegt der Fokus nun auf der Optimierung der Abläufe. Langfristig soll die Investition dazu beitragen, das Wachstum des SAINT-GOBAIN Isolierglas-Centers weiter voranzutreiben. Mit einer höheren Produktionskapazität,
verbesserter Effizienz und einer gesteigerten Kundenzufriedenheit sind wir bestens aufgestellt, um uns in einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld zu behaupten. „Diese Fertigungslinie ist ein entscheidenderSchritt, aber sicherlich nicht unser letzter“, sagt Guido Plum. „Wir werden weiterhin in Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit investieren, um unseren Kunden stets die besten Lösungen bieten zu können.“ Die neue Produktionslinie am Standort Bamberg markiert einen wichtigen Meilenstein für das SAINT-GOBAIN Isolierglas-Center. Mit modernster Technologie, nachhaltiger Energieversorgung und digitalisierten Prozessen werden wir unserer Rolle als Anbieter hochwertiger Isolierglaslösungen mehr denn je gerecht.
Feierliche Eröffnung am Standort Bamberg
Am 9. November 2024 feierte das SAINT-GOBAIN Isolierglas-Center in Bamberg sein 75-jähriges Bestehen. Zur Feier dieses Jubiläums und zur offiziellen Eröffnung der neuen Isolierglaslinie lädt das Unternehmen seine Kunden und Partner Anfang April nach Bamberg ein. Bei einem bunten Rahmenprogramm mit Speakern, Werksbesichtigungen und Abendprogramm sollen diese beiden wichtigen Meilensteine gemeinsam gefeiert werden.